Wie viele verschiedene Insekten kommen in meinen Weinflächen vor? Welche Methoden gibt es, um die Biodiversität in meinen Kulturen zu erhalten beziehungsweise zu im besten Fall zu steigern?  Diese und weitere wichtige Fragen wurden im Rahmen der Veranstaltung „Biodiversitätssteigerung im Wein- und Obstbau“ am 13.07.23 in Mannersdorf an der Rabitz (Burgenland) besprochen und im Detail geklärt. Zusätzlich erwartete die Teilnehmer am Nachmittag eine Maschinenvorführung mit Patrick Taucher auf den Weinbauflächen des Biowinzers David Warlits.

Die TeilnehmerInnen wurden von der Ökologin Erika Depisch sowie von Simon Wirkert und von David Warlits, ortsansässiger Landwirt mit Leidenschaft für die biologische Produktion von Wein, begrüßt  und kurz in das Thema der Veranstaltung eingeführt. Nach der Einführung stellte Erika Depisch den Kursteilnehmern den „Lebensraum Weingarten“, sowie das Biodiversitätsmonitoring in Form einer Präsentation vor.

Das Biodiversitätsmonitoring spielt eine wichtige Rolle im Obst- und Weinbau, da es ermöglicht, den Zustand der biologischen Vielfalt in den Anbauflächen zu erfassen und zu bewerten. Dabei werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Biodiversität zu fördern und Lebensräume für verschiedene Tier- und Pflanzenarten zu schaffen. Insbesondere das Anlegen bestimmter Strukturen  wie Hecken, Totholz, Blühstreifen und Lesesteinmauern hat sich als effektive Methode erwiesen, um die Artenvielfalt in Weinbauflächen zu erhöhen.

Hecken sind dabei eine der wichtigsten Strukturen, die eingesetzt werden. Sie dienen als natürlicher Lebensraum für Vögel, Insekten und andere Kleintiere. Weiters bieten sie Nistmöglichkeiten, Nahrung und Schutz vor Fressfeinden und eine Barriere gegen den Wind. Auch das gezielte Anlegen von Totholzhaufen und Blühstreifen ist von großer Bedeutung für den Obst- und Weinbau.  Blühstreifen sind vor allem deshalb besonders relevant, da viele Kulturen auf eine effektive Bestäubung angewiesen sind. Somit wird zur Verbesserung der Bestäubungsdienstleistungen beigetragen, und die Artenvielfalt gefördert.

Nach dem Mittagessen trafen sich alle TeilnehmerInnen bei den Weinkulturen von David Warlits im Bezirk Oberpullendorf. Dort wurde zu Beginn der praktische Teil vom Biodiversitätsmonitoring von Erika Depisch vorgezeigt und durchgeführt. Die genaue Anleitung dazu finden Sie unter www.naturschutzmonitoring.at. Im Anschluss bekam die Gruppe eine Führung durch die einzelnen Flächen vom Besitzer David Warlits. Dieser zeigte auch sämtliche Besonderheiten und Merkmale, um die Biodiversität in seinen Kulturen zu fördern. Zum Abschluss des Tages gab es eine Maschinenvorführung von Patrick Taucher. Er präsentierte zwei verschiedene Geräte zur schonenden aber gleichzeitig hoch effektiven Unterstockbearbeitung bei Wienkulturen. Trotz des regnerischen Wetters zeigte er den interessierten Landwirtinnen und Landwirten diese Maschinen auch im Einsatz. Nach einer kurzen Nachbesprechung beendete Simon Wirkert den erfolgreichen Tag. Vielen Dank!